Wie viel kostet
ein Strom­spei­cher?

Illustration eines intelligenten Haushalts-Elektrosystems mit Energiemanagement und Ladestation für Elektrofahrzeuge

Im Hinblick auf die immer gerin­geren Einspei­se­ver­gü­tungen für selbst produ­zierte Energie steigt die Beliebt­heit eines eigenen Strom­spei­chers. Ob sich die Inves­ti­tionen lohnen, hängt aller­dings von vielen Faktoren ab: darunter der tatsäch­liche Eigen­ver­brauch als auch Spei­che­r­ei­gen­schaften – Dimen­sion, Leis­tung oder Spei­cher­tech­no­logie. Ein Batte­rie­spei­cher ist unter­schied­liche teuer. Die Preis­spanne reicht von 7.000 bis 30.000 Euro. Doch es gibt auch versteckte Preis­vor­teile.



Welche Kosten müssen beim Erwerb
eines Strom­spei­chers beachtet werden?

Viele Eigen­heime erzeugen heute ihren eigenen Solar­strom, der direkt für den Eigen­be­darf genutzt wird. Oft wird selbst die über­schüssig erzeugte Energie nicht mehr ins öffent­liche Strom­netz einge­speist, sondern gern in haus­ei­genen Strom­spei­chern für den späteren Verbrauch zwischen­ge­la­gert. Zusätz­lich können Lösungen für die intel­li­gente Steue­rung des Smart Homes einge­setzt werden. Allein in Deutsch­land sind aktuell etwa 150.000 Strom­spei­cher instal­liert. Messungen, Steue­rung und Vernet­zung erfolgen dabei in einer intel­li­genten Tech­nik­zen­trale.

 

Bei opti­malen Bedin­gungen – Witte­rung, Licht­ein­strah­lung, Einstrah­lungs­winkel, Tempe­ratur – kann eine durch­schnitt­liche 4-kWp Solar­an­lage jähr­lich etwa 4.000 kWh erzeugen. Dieser Ertrag muss beim Kauf eines Strom­spei­chers beachtet werden. Erster Reflex bei der Recherche nach dem passenden Spei­cher ist der Vergleich seines Endpreises, der sich in einer Spanne von 7.000 bis 30.000 Euro bewegt. Die Kosten­zu­sam­men­set­zung gestaltet sich jedoch umfang­rei­cher als man zunächst erwartet.
Grund­sätz­lich werden die Kosten für einen Solar­strom­spei­cher in die reinen Anschaf­fungs­kosten und in die später anfal­lenden Betriebs­kosten unter­teilt. Zunächst sollte je nach Größe der Photo­vol­ta­ik­an­lage die Spei­cher­größe ange­messen ausfallen. Hager bietet flow beispiels­weise in zwei verschie­denen Größen an: 5,8 kWh und 11,6 kWh. So können Sie flexibel wählen, welche Spei­cher­größe Sie benö­tigen.

Wurde das geeig­nete Gerät gefunden, muss es fach­ge­recht instal­liert werden, wobei je nach Spei­cher­system Instal­la­ti­ons­kosten von 900 bis 3.500 Euro hinzu­kommen können. Mehr zur Elek­tro­in­stal­la­tion erfahren Sie in unserem Elek­tro­kosten-Guide.

 

Um zu erfahren, ob mit dem Kauf eines Strom­spei­chers tatsäch­lich gespart werden kann, finden Sie im Folgenden eine Gegen­über­stel­lung der mögli­chen Kosten im Zuge des Erwerbs und die Erträge, mit denen die Inves­ti­ti­ons­kosten verrechnet werden können.

 

Ausgaben

Einnahmen

Anschaf­fungs­kosten (reiner Preis für den Spei­cher)

Eigen­ver­brauch

Instal­la­ti­ons­kosten

Spei­cher­för­der­pro­gramme

Betriebs­kosten, Kosten für Versi­che­rungen, Repa­ra­turen

Steu­er­vor­teile

Kosten bei Nach­rüs­tung von PV-Anlagen (Austausch des Wech­sel­rich­ters)

Umsatz­steuer-Rück­erstat­tung von Anla­gen­kauf bei einer Regel­be­steue­rung

Umsatz­steuer bei Einspei­se­ver­gü­tung

 

Even­tu­elle Ertrags­steuer für Gewinne

 

Mögliche Gewer­be­steuer bei größeren Anlagen

 

 Even­tu­elle Kredit­til­gungs­raten

 



Kosten­ver­gleich je nach
Art der Spei­cher­tech­no­logie

Heim­spei­cher basieren meist auf Blei-Ionen- oder Lithium-Ionen-Akku­mu­la­toren. Während die altbe­währten Blei­säure-Akkus zwar güns­tiger in der Anschaf­fung sind, weisen die eher modernen Lithium-Akkus uner­war­tete Vorteile auf. Das Hager Ener­gie­ma­nage­ment System flow nutzt einen modernen Lithium-Akku.

 

 

Lithium-Ionen-Akku­mu­la­toren

Blei-Ionen-Akku­mu­la­toren

 800-1.200 € pro kWh

 200-300 € pro kWh

 

 

Durch­schnitt­liche Strom­spei­cher von 8 Kilo­watt­stunden haben somit je nach Spei­cher­tech­no­logie einen Endpreis von ca. 9.600 Euro für Lithium-Akkus oder 2.400 Euro für Blei-Akkus.

 

Bei der Wahl der genutzten Tech­no­logie sollten anstelle des reinen Anschaf­fungs­preises eher die Kosten pro gespei­cherter Kilo­watt­stunde berück­sich­tigt werden. Sie setzen sich zusammen aus der Anzahl der mögli­chen Lade­zy­klen, der Entla­de­tiefe, der Spei­cher­ka­pa­zität sowie dem System­wir­kungs­grad.

 

  • Grund­sätz­lich schneiden die Lithium-Batte­rien besser ab, da sie eine größere Lebens­dauer haben – also mehr Lade­zy­klen möglich sind. Im Vergleich zu Blei-Akkus sind sie bis zu 10 Jahre länger nutzbar.
  • Außerdem ist ihre Entla­de­tiefe mit bis zu 100% höher. Blei-Batte­rien werden meist nur zu 50 % entladen, um die Betriebs­dauer zu erhöhen.
  • Lithium-Batte­rien arbeiten effi­zi­enter (System­wir­kungs­grad). PV-Anlagen, die mit Blei­bat­te­rien betrieben werden, müssten für den glei­chen Wirkungs­grad größer dimen­sio­niert werden.
  • Deut­liche Unter­schiede finden sich auch in der Größe und der Selbst­ent­la­dung: Lithium-Akkus nehmen weniger Platz ein und entladen sich nicht so schnell wie Blei-Ionen-Batte­rien.

 

Ob sich die Inves­ti­tion wirt­schaft­lich lohnt, hängt von der rich­tigen Spei­cher­größe ab. Wird ein zu großer Spei­cher gekauft, entstehen längere Amor­ti­sie­rungs­zeiten, sodass der Heim­spei­cher nicht bereits nach 10 Jahren, sondern beispiels­weise erst nach 20 Jahren rentabel ist. Mehr zu intel­li­genten Strom­spei­chern erfahren Sie hier.


Welches sind die
versteckten Preis­vor­teile?

Für den Kauf eines privaten Spei­cher­sys­tems für die Maxi­mie­rung des Eigen­ver­brauchs von erneu­er­barer Energie bieten Bund, Länder und Kommunen unter­schied­liche Förder­pro­gramme, die teil­weise mitein­ander kombi­nierbar sind. Die starke Nach­frage führt zwar zu häufigen Ände­rungen der Förder­pro­gramme, doch im Allge­meinen werden etwa 20 Prozent der Inves­ti­ti­ons­kosten gedeckt. Bei Nutzung eines modernen und intel­li­genten Ener­gie­ma­nage­ment-Systems sind noch weitere Einspa­rungen möglich.

 

Wer sich dafür entscheidet, die aus der Sonne erzeugte und zwischen­ge­spei­cherte Energie einzu­speisen, profi­tiert von wich­tigen Vorteilen: Ein Spei­cher gilt als EE-Anlage (erneu­er­bare Ener­gien), die dem Besitzer die Möglich­keit bieten, eine Solar-Förde­rung in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus entfallen bei voll­stän­diger Einspei­sung des gespei­cherten Stroms die EEG-, KWK und die Offshore-Umlagen. Denken Sie für die Steue­rung Ihrer Anlagen auch an Lösungen für die Haus­au­to­ma­tion

Karte von Deutschland mit überlagertem Euro-Währungssymbol

Fazit

Die private Strom­spei­che­rung für Besitzer von Photo­vol­taik wird immer lukra­tiver: Einer­seits sinkt die Einspei­se­ver­gü­tung von Jahr zu Jahr, während ande­rer­seits der Strom­preis für den Netz­bezug steigt. Daher gilt: Umso mehr Energie selbst verbraucht wird, desto renta­bler ist der Strom­spei­cher. Für eine reali­täts­nahe Berech­nung der Kosten und Erspar­nisse eines Batte­rie­spei­chers, sollte man immer den Preis pro Kilo­watt­stunde verglei­chen. Im Regel­fall kosten die Spei­cher­sys­teme zwischen 7.000 und 30.000 Euro und rentieren sich bereits nach fünf bis zehn Jahren.

 

Quellen:

Erneu­er­bare Ener­gien und Strom­nach­frage im Jahr 2022, Bundes­mi­nis­te­rium für Wirt­schaft und Energie

Rege­lungen zu Strom­spei­chern im deut­schen Strom­markt, Bundes­netz­agentur

Kosten-Berech­nung für Strom­spei­cher 2021/2022, Energie-Experten.org

Kosten für Strom­spei­cher - Wirt­schaft­lich­keit und Preise, Ener­gie­held