Wozu dient
ein Solar­strom­spei­cher?

Modernes Haus mit Solarmodulen und Ladestation für Elektroautos

In Deutsch­land gibt es unge­fähr zwei Millionen Photo­vol­taik-Anlagen, die zehn Prozent des bundes­weit produ­zierten Stroms liefern. In den letzten Jahren wird fast jede zweite Neuin­stal­la­tion direkt mit einem Batte­rie­spei­cher verkauft. Doch was macht die Spei­cher so attraktiv? Neben der Erhö­hung des Eigen­ver­brauchs von selbst erzeugtem Strom sowie der Strom­kos­ten­sen­kung gibt es noch weitere Anreize.



Was bringt ein Solar­strom­spei­cher für Zuhause?

Die ersten Besitzer von PV-Anlagen haben einen Groß­teil des erzeugten Stroms ins öffent­liche Netz einge­speist und dafür eine lukra­tive Vergü­tung erhalten. Die Höhe der Vergü­tung hängt stets vom Zeit­punkt der Inbe­trieb­nahme ab und ist auf 20 Jahre fest­ge­setzt. Ende 2020 sind nun die ersten Einspei­se­ver­gü­tungen des Erneu­er­bare-Ener­gien-Gesetz (EEG) ausge­laufen und die Strom­pro­du­zenten stehen vor folgender Wahl: Sie können die Energie weiterhin einspeisen oder Neuin­ves­ti­tionen für einen Solar­spei­cher tätigen.

Die Anschaf­fung einer Solar­an­lage ist in den letzten Jahren immer güns­tiger geworden und das spie­gelt sich in der Einspei­se­ver­gü­tung wider: Das Entgelt für einge­speisten Solar­strom ist seit der Einfüh­rung um 90 Prozent – von ehemals fast 60 Cent auf 7 Cent pro kWh – gesunken. Aus diesem Grund scheint es sinn­voll, den selbst produ­zierten Strom maximal im eigenen Haus zu nutzen. So lassen sich die hohen Kosten von zuge­kauftem Netz­strom sparen.

Für die Erhö­hung des Eigen­ver­brauchs müssen Ener­gie­spei­cher einge­setzt werden, da sie die Strom­nut­zung unab­hängig von der Strom­pro­duk­tion ermög­li­chen. Beson­ders bei Solar ist ihr Einsatz unent­behr­lich: Eine Photo­vol­ta­ik­an­lage produ­ziert bei sonnigem Wetter, in den Mittags­stunden den meisten Strom. Aller­dings verbrau­chen wir den Groß­teil eher in den Abend­stunden. Mit Strom­spei­chern von Hager und seinem intel­li­genten Lade­ma­nage­ment, das selbst Wetter­vor­her­sagen berück­sich­tigt, ist die Energie verfügbar, wann immer sie gebraucht wird.



Wie sinn­voll sind
Solar­spei­cher für das Gesamt­strom­netz?

Wenn im Zusam­men­hang mit der deut­schen Ener­gie­ver­sor­gung von Solar­spei­chern gespro­chen wird, sind meist dezen­trale Spei­cher gemeint, die direkt mit Solar­an­lagen einer­seits und dem öffent­li­chen Strom­netz ande­rer­seits gekop­pelt sind. Erneu­er­bare Energie (engl. rene­wable energy) soll zu möglichst großen Anteilen in den Ener­giemix einfließen.

Ener­gie­spei­cher, die die vola­tile Solar­kraft einfangen können, ermög­li­chen eine höhere Nutzung dieses nach­hal­tigen Ener­gie­po­ten­tials. So können die letzten, fossilen Reserven geschont und die Vertei­lungs­netze entlastet werden. Mit dem konti­nu­ier­li­chen Ausbau der Infra­struktur für rege­ne­ra­tive Energie kommen wir der bis 2050 ange­strebten Klima­neu­tra­lität wieder einen Schritt näher.

Diagramm, das den Haushaltsverbrauch mit der Solarstromproduktion im Tagesverlauf vergleicht, mit Symbolen für Morgen, Mittag und Abend


Wozu braucht es
eine intel­li­gente Vernet­zung?

Selbst erzeugter Photo­vol­taik-Strom kann gezielt für Geräte mit größerer Ener­gie­nut­zung, wie Elek­tro­fahr­zeuge, Wärme­pumpen oder Heiz­stäbe einge­setzt werden. Im Smart Home Bereich verbindet man die tech­ni­sche Steue­rung der wich­tigsten Geräte über Haus­au­to­ma­tion mit einem intel­li­genten Ener­gie­ma­nage­ment. So erhöht man schnell die Unab­hän­gig­keit vom öffent­li­chen Strom­netz, da nur noch geringe Mengen Strom hinzu­ge­kauft werden müssen.

Top Strom­spei­cher wie flow von Hager ermög­li­chen eine Erhö­hung des Autar­kie­grad um fast 50 Prozent: Der durch­schnitt­liche Eigen­ver­brauch kann von 40 Prozent bis auf 80 Prozent erhöht werden. Bereits bei Neubauten oder auch Sanie­rungen sollten Bauherren daher die intel­li­gente Vernet­zung zur Strom­ein­spa­rung beachten.



Wozu dient
ein Strom­spei­cher im Gewerbe?

Die inno­va­tivsten Unter­nehmen setzen eben­falls auf Strom­spei­cher – und das nicht nur zur Senkung der laufenden Strom­kosten. Sicher werden über ein intel­li­gentes Last­spit­zen­ma­nage­ment zusätz­liche Ener­gie­kosten einge­spart, doch Spei­cher­sys­teme können noch weitere Gewinne bringen. Abge­sehen von der Vergü­tung für die Einspei­sung erneu­er­barer Ener­gien, können Unter­nehmen ihre Strom­spei­cher auch als stille Strom­re­serven dem öffent­li­chen Netz zur Verfü­gung stellen. Eine Anfrage kann unver­bind­lich beim lokalen Ener­gie­ver­sorger erfolgen.

Über­schüssig produ­zierte Energie kann außerdem in einer Strom­cloud oder einer Spei­cher-Commu­nity „aufbe­wahrt“ werden. In der Cloud wird der Ertrag als Guthaben ange­schrieben und steht für später zur Verfü­gung. Das Strom­teilen funk­tio­niert über einen Gemein­schafts­spei­cher, der von mehreren Unter­nehmen betrieben wird und den Strom zu güns­tigen Preisen anbieten kann. Die Liste der Vorteile ist zwei­fels­ohne unvoll­ständig.



Wie funk­tio­niert
ein Strom­spei­cher?

Strom­spei­cher ermög­li­chen die direkte Einspei­che­rung von elek­tri­scher Energie. Ihr Herz­stück – eine Batterie aus Blei- oder Lithium-Ionen – kann über­schüs­sigen Strom aufnehmen und zu einem späteren Zeit­punkt wieder abgeben. Bei diesen zwei Batterie-Tech­no­lo­gien gibt es wesent­liche Unter­schiede:

Lithium-Ionen-Spei­cher zeichnen sich durch eine höhere Ener­gie­dichte und einem guten Wirkungs­grad aus. Sie haben eine größere Lade­zy­klen­an­zahl und sind relativ leicht. Ihre Konkur­renzen aus Blei weisen nur halb so gute Wirkungs­grade und Lade­zy­klen auf, sind dafür aber deut­lich güns­tiger in der Anschaf­fung.



Fazit

Ener­gie­spei­cher haben zahl­reiche Vorteile, wenn man sie mit einer Photo­vol­ta­ik­an­lage betreibt. Sie erhöhen den Eigen­ver­brauch an Solar­strom, da der selbst erzeugte Strom zeit­un­ab­hängig genutzt werden kann. Das führt wiederum zu Kosten­ein­spa­rungen auf der Strom­rech­nung. Auch im Gesamt­strom­netz können Spei­cher­sys­teme dazu beitragen, die Kosten der Ener­gie­er­zeu­gung zu senken, das Vertei­ler­netz zu stabi­li­sieren und somit eine effi­zi­ente CO2-freie Ener­gie­ver­sor­gung voran­zu­treiben. Ob sich die Inves­ti­tionen für eine Photo­vol­ta­ik­an­lage mit dazu­ge­hö­rigem Spei­cher lohnen, kann pauschal aller­dings nicht beant­wortet werden.

 

Quellen:

Photo­vol­taik: Was bei der Planung einer Solar­an­lage wichtig ist, Verbrau­cher­zen­trale

Photo­vol­taik, Umwelt­bun­desamt

Aktu­elle Fakten zur Photo­vol­taik in Deutsch­land, Fraun­hofer ISE