Warum speichern wir
Energie?
Energie wird überall gebraucht – sei es für Wärme oder Strom. Der Energieverbrauch in Deutschland ist in den letzten 30 Jahren konstant geblieben. Um der Nachfrage standzuhalten und dabei die Umwelt zu respektieren, wurden in Wind- und Sonnenkraft unerschöpfliche Energiequellen gefunden. Da sie jedoch unbeständig sind, müssen wir sie für eine intelligente Nutzung speichern.
Warum müssen wir
Energie einspeichern?
Um zu verstehen, warum die Energiespeicherung so wichtig ist, denken wir an die Elektromobilität im alltäglichen Leben: Nicht nur moderne Elektroautos, sondern auch Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren besitzen Batterien. Ohne sie würde sich ein Auto nicht starten lassen.
Energie zu speichern, ermöglicht uns ihre Nutzung zu einem späteren Zeitpunkt als der eigentlichen Energieerzeugung. Alle elektrischen Geräte, die Batteriespeicher enthalten – in den meisten Fällen sind es wiederaufladbare Akkumulatoren – können unabhängig vom Stromnetz genutzt werden. Um dies auch in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, werden in Kombination mit Photovoltaikanlagen häufig intelligente Batteriestromspeicher von Hager eingesetzt. Doch nicht nur elektrische, sondern auch thermische und thermochemische Energie wird gespeichert, damit sie in Zeiten zur Verfügung steht, in denen gerade kein Strom oder keine Wärme produziert wird.
Wärmespeicher für die Brauchwassererwärmung oder Gebäudeheizung stellen eine weitere Möglichkeit dar, die bereits erzeugte Energie für später brauchbar zu machen. Speicher auf Basis von Natriumacetat-Trihydrat, Heizstäbe, die mit Solarstrom betrieben werden oder Sonnenkollektoren mit dazugehörigen Pufferspeichern sind Beispiele, wie Wärmespeicherung mit erneuerbaren Energien funktionieren kann. Mit einem geeigneten Energiemanagement-System können Sie Ihren Energiebedarf selbst steuern und natürliche Schwankungen zwischen PV-Stromproduktion und Energienachfrage effizient ausgleichen.
Die Verwendung von gespeicherter Energie hat auch positive Auswirkungen auf das öffentliche Stromnetz: Die Speicherung federt Angebots- und Nachfrageschwankungen ab. So kann über ein durchdachtes Lastmanagement die Zuverlässigkeit der Energieversorgung bundesweit erhöht werden. Im eigenen Zuhause hingegen übernimmt die intelligente Technikzentrale Vernetzung, Sicherheit und Management, sodass die Energiewende bereits in Ihrem Technikraum beginnt. Elektroinstallationen bei einem Neubau oder bei Sanierungen sollten bereits alle Komponenten überlegt miteinander verbinden – Lesen Sie dazu mehr in unserem Elektrokosten-Guide.
Woher kommt die Motivation
für Energiespeicherung?
Viele Länder haben sich vorgenommen, ab 2045 klimaneutral zu sein. Das bedeutet, weniger Treibhausgas durch konventionelle Brennstoffe auszustoßen und mehr saubere Energiequellen einzusetzen. Positiv zu bemerken ist, dass der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamt-Strommix kontinuierlich zunimmt. Im Jahr 2020 wurden allein in Deutschland 45,4 Prozent des Bruttostromverbrauchs aus regenerativen Energien erzeugt.
Das Problem bei den effizientesten, natürlichen Energieformen – also Wind- und Sonnenenergie – ist ihr unbeständiger Ertrag. Damit aus Ihrer „grünen“ Steckdose nachhaltig saubere Energie kommt, muss diese so effizient wie möglich eingespeichert werden. Denn ohne Energiespeicher für erneuerbare Energie müssten wir nachts oder bei windstillem Wetter wieder auf andere (fossile) Energieformen zurückgreifen.
Welche Vorteile bringt die
Energiespeicherung mit sich?
Antreiben der Energiewende
Eine gelungene Energiewende charakterisiert sich durch eine nachhaltige und effiziente Energieerzeugung und deren Bereitstellung. Weder Atomkraft noch Kohleabbau passen in das Konzept einer sauberen, emissionsfreien Energieversorgung. Zur Dekarbonisierung tragen vor allem neue Speichertechnologien und der Ausbau regenerativer Energiequellen bei. Die intelligente Vernetzung von Geräten im eigenen Smart Home führt außerdem zu einem effizienten Energieverbrauch – ganz im Sinne der Energiewende.
Energie und Kosten sparen
Verschiedene Speichersysteme und eine intelligente Haussteuerung – auch Hausautomation genannt – lassen die Stromrechnung schrumpfen. Zum einen wird der Energiekonsum optimiert und dabei gleichzeitig verringert. Zum anderen erhöht sich der Eigenverbrauch der selbst produzierten Energie beispielsweise durch eine Photovoltaikanlage. Bei den permanent steigenden Kosten für Netzstrom bringt der Eigenverbrauch mehr Gewinn als eine Einspeisung.
Stabilisierung des Stromnetzes
Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung wird mit Hilfe von Stromspeichern sichergestellt. Langzeitspeicher wie mechanische Pumpspeicherkraftwerke erfüllen diese Aufgabe bereits seit den 1920er Jahren. Zukünftig spielen auch Speicher, die auf chemischen oder thermischen Reaktionen basieren, eine immer größere Rolle: Lithium-Akkumulatoren können aufgrund ihrer hohen Energiedichte beispielsweise für die Aufnahme von überschüssigem Strom und seine Rückeinspeisung verwendet werden.
Ethische Beweggründe
Energie wurde bisher hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen gewonnen, deren Vorrat nicht unendlich ist. Der stark betriebene Rohstoffabbau zieht klimaschädliche Folgen nach sich und bringt das ökologische Gleichgewicht ins Wanken. Wer sich für den Erhalt der biologischen Balance ausspricht, der wird einer Abwendung von Kohlestrom hin zu Energieerzeugung aus Solar zustimmen.
Fazit
Die Speicherung von Energie ist mit dem Anstieg von mobilen Elektrogeräten unerlässlich geworden. Die Möglichkeit, Strom oder Wärme unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Erzeugung zu nutzen, verdanken wir den Energiespeichern. Diese sind vielfältig und bringen zahlreiche Vorteile mit sich: Speichersysteme treiben die Energiewende voran, unterstützen Stromkosteneinsparungen und stabilisieren das öffentliche Stromnetz. Kurz gesagt: Ohne gespeicherte Energie wäre unsere heutige Lebensweise unmöglich.
Quellen:
Energieverbrauch nach Energieträgern und Sektoren, Umweltbundesamt
Energiedaten: Gesamtausgabe, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Kohleatlas - Daten und Fakten über den globalen Brennstoff, Bund für Umwelt und Naturschutz, Heinrich-Böll-Stiftung
Erneuerbare Energien in Zahlen, Umweltbundesamt